Backup für alle: Methoden und Software im Vergleich

Es herrscht Einstimmigkeit darüber, dass ein Backup heutzutage unverzichtbar ist. Ein Backup schützt vor Datenverlust durch versehentliches Löschen, Virusbefall oder Hardwareschäden. Auch wenn man vorsichtig ist, Updates immer vornimmt und seinen Computer pfleglich behandelt, solche Szenarien lassen sich nie ganz ausschließen. Zusätzlich wird eine Datensicherung in Zeiten, in denen fast alles digital abgespeichert wird, immer wichtiger. Denn was viele nicht wissen, ist, dass auch für elektronische Dokumente eine Aufbewahrungspflicht besteht. Diese Aufbewahrungsfristen unterscheiden sich natürlich für Privat- und Kaufleute, jedoch sollte man Rechnungen und Belege über steuerpflichtige Leistungen mindestens zwei Jahre aufheben. Für Kaufleute gilt eine sechs bzw. zehnjährige Aufbewahrungspflicht, je nach Art des Dokuments. Ein dritter Aspekt, der für die Erstellung eines Backups spricht, ist die einfache Migration der eigenen Daten auf ein neues Betriebssystem bzw. das Zurückspielen der Daten nach einer Neuinstallation.

Wer über kein Backup zumindest der wichtigsten und persönlichen Daten verfügt, ist zumindest fahrlässig. Natürlich scheut man gerne den Aufwand für die Erstellung, aber beim Schutz der eigenen digitalen Daten verhält es sich wie bei einer Versicherung. Man ärgert sich zwar regelmäßig über die hohen Beiträge, im Schadensfall will man jedoch nicht ohne dastehen. Wenn sich das nach einem Appel für eine Datensicherung anhört, dann haben wir ein Teilziel dieses Artikels erreicht.

Im Rest dieses Artikels werden wir sechs Backup-Methoden miteinander vergleichen. Deren Vor- und Nachteile werden dargestellt und wir geben konkrete Empfehlungen für einzelne Softwareprodukte und deren Einsatzzweck. Den Abschluss des Artikels bildet eine konkrete Empfehlung für ein optimales Backup für Privatpersonen und kleine Unternehmen.

Die folgende Liste der Backup Möglichkeiten inklusive der Vor- und Nachteile spiegelt die Erfahrungen mit den Kundenproblemen der ionas-Computerhilfe Hotline wieder. Die Experten von ionas – Ihr Online Assistent helfen fast täglich bei der Erstellung und der Optimierung von Backups und können so auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen.

Die sechs Backup-Möglichkeiten, die wir in diesem Beitrag anschauen, sind:

  • Backup auf einer externen Festplatte
  • Backup auf einem USB-Stick
  • Backup mit einem NAS-Server
  • Backup auf einem virtuellen Server (VServer)
  • Backup in der public Cloud am Beispiel von Dropbox
  • Backup in der private Cloud anhand des ionas-Server Home


1. Backup auf einer externen Festplatte

Die Marktreife externer Festplatten revolutionierte vor wenigen Jahren die Möglichkeit eines einfachen und schnellen Backups. Musste man zuvor noch umständlich CDs, DVDs, Bänder oder Disketten wechseln, stand plötzlich ein großer, schneller und flexibler Datenspeicher zur Verfügung. Eine externe Festplatte ist schnell angeschlossen, die Übertragungsraten sind auch bei günstigen Festplatten ausreichend und schon für weniger als 50 € kriegt man bis zu einem Terabyte Speicherplatz.

Diesen Vorteilen stehen jedoch auch gravierende Nachteile gegenüber, die den Einsatz von externen Festplatten nicht zeitgemäß erscheinen lassen. Externe Festplatten sind genau genommen nur ein Datenspeicher und bringen keine eigene Sicherungsfunktionalität mit. Diese Funktionalität muss entweder über einen wiederkehrenden Auftrag im Betriebssystem angelegt werden (z.B. mit Hilfe der Dateiversionsverlaufs von Windows) oder man muss eine zusätzliche Software kaufen. Dies ist nichts, was man mal in 5 Minuten erledigen sollte. Ein gutes Backup benötigt Umsicht und Planung.

Das zweite und deutlich gravierendere Problem liegt darin, dass externe Festplatten konstant mit dem Computer verbunden sein müssen, damit das Backup funktioniert. Die Dateien sind dann aber ein fester Bestandteil des Betriebssystems und nicht gegen unerlaubte Schreibzugriffe geschützt. Ein Virus kann somit nicht nur die Daten auf dem eigenen System sondern auch auf der Festplatte zerstören.

Natürlich kann man die Festplatte auch nur bei Bedarf einstecken, dies ist jedoch fehleranfällig. In unserem IT-Support haben es schon erlebt, dass zwar ein Backup auf eine externe Festplatte vorhanden war, diese jedoch seit Wochen nicht mehr angeschlossen war und damit das Backup alles andere als aktuell war.

Zusammenfassung: externe Festplatte

Viel Speicherplatz für wenig Geld
Datensicherung muss selbst eingerichtet werden
keine räumliche Trennung der Daten
kein Schreibschutz der Daten
man läuft Gefahr das Backup zu vergessen


2. Backup auf einem USB-Stick

Mittlerweile sind USB-Sticks mit 64 GByte keine Seltenheit mehr. Ein USB-Stick bietet somit genug Platz um den Datenbestand eines durchschnittlichen Benutzers zu speichern. Der große Vorteil eines USB-Sticks gegenüber einer externen Festplatte ist die räumliche Trennung von Daten und Backup. Gleichzeitig unterliegt er den gleichen Nachteilen der externen Festplatte und man erhält deutlich weniger Speicherkapazität für das gleiche Geld.

Ganz allgemein möchten wir Ihnen von der Nutzung eines USB-Sticks für die private Datensicherung abraten. Wenn der USB-Stick immer beim Computer bleibt, bietet er keine Vorteile gegenüber einer externen Festplatte und bei einer mobilen Nutzung sind die Gefahren eines Verlustes, einer Beschädigung oder des Vergessens zu groß. Investieren Sie lieber in eine automatische und zuverlässige Absicherung und verwenden Sie USB-Sticks wirklich nur für den temporären Datentransport von A nach B.

Zusammenfassung: USB-Stick

Räumliche Trennung von Daten und Sicherheitskopien möglich
teurer als eine externe Festplatte
die gleichen Nachteile wie bei der externen Festplatte


3. Backup auf einem NAS-Server (z.B. von QNAP oder Synology)

Ein NAS (=Network Attached Storage) ist eine intelligente Festplatte, die typischerweise per Netzwerkkabel mit dem lokalen Netzwerk verbunden wird. So kann der gesamte Festplattenspeicherplatz von sämtlichen Geräten im eigenen Netz verwendet werden. Die Datensicherung auf die NAS-Geräte übernimmt häufig eine installierte Software auf dem zu schützenden Computer, der selbstständig Änderungen an den Daten erkennt und diese dann auf der Festplatte im Netzwerk speichert.

NAS sind natürlich mehr als nur reine Netzwerkfestplatten und bieten somit häufig noch eine Fülle an weiteren Funktionen. Das typische NAS-Gerät nutzt mehrere Festplatten parallel um sich so gegen Hardwareschäden zu schützen. Einige NAS bieten an, dass man die Daten auch über das Internet herunterladen kann oder das man Bilder, Videos und Dokumente mit Freunden über das Internet teilen kann.

Dem großen Funktionsumfang eines NAS steht der Aufwand für die eigene Administration gegenüber. Obwohl NAS-Geräte eine eigene Weboberfläche für die Administration mitbringen, wird der durchschnittliche Anwender nicht sofort etwas mit FTP-Server, SAMBA-Freigaben oder RADIUS Authentifizierung anfangen können. Zusätzliche Dienste können aus dem App-Store installiert und direkt über die eigene Weboberfläche konfiguriert werden.

Trotzdem ist unsere Erfahrung bei ionas, dass NAS-Geräte typischerweise von technikbegeisterten Anwendern verwendet werden. Diese Menschen beschäftigen sich gerne mit Technik und Ihrem NAS und scheuen es auch nicht, sich ein paar Stunden in die Arbeitsweise und Funktionen Ihres NAS einzuarbeiten. Belohnt werden Sie dann mit einer zuverlässigen Datensicherung bei Ihnen zu Hause und einer Menge Zusatzfunktionen.

Zusammenfassung: NAS-Server

Zuverlässiges Backup in den eigenen vier Wänden
Zusätzliche optionale Features möglich
Hohe Einmalkosten von ca. 400 € für Gerät und zwei Festplatten
Technisches Wissen und Einrichtungszeit sind notwendig


4. Backup auf einem Server (z.B. V-Server)

Mit V-Server ist ein gemieteter virtueller Root-Server in einem Rechenzentrum gemeint. Für einen geringen zweistelligen Eurobetrag pro Monat erhält man bereits einen vollwertigen Linux- oder Windows-Server, den man vollständig über das Internet selbst verwalten kann. Die Hardware gehört dem Rechenzentrumbetreiber, die Verwaltungshoheit liegt jedoch beim Mieter.

Natürlich gibt es Serveradministrationstools wie Plesk, Webmin oder Confixx, die jedoch immer noch eine große Erfahrung in der Serveradministration voraussetzen. Wenn man jedoch dieses Wissen mitbringt, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und man kann sich sein individuelles Serversystem zusammenstellen. Dabei ist man nicht auf die Apps der NAS-Anbieter beschränkt, sondern kann auf jede erdenkliche Software zurückgreifen, die für Linux- und Windows-Server existiert.

V-Server haben häufig eine feste eigene IP-Adresse und sind somit jederzeit ohne Hilfsmittel direkt im Internet unter einer statischen URL verfügbar. Diese Erreichbarkeit stellt jedoch auch eine Herausforderung dar! Denn bei einem V-Server muss man sich konsequent um die Sicherheit des Systems kümmern. Dies wiederum setzt Zeit und gute IT-Kenntnisse voraus.

Bei einem virtuellen Server für das private Backup verhält es sich also wie bei den sprichwörtlichen Kanonen und Spatzen. Ein virtueller Root Server lohnt sich für erfahrene Systemadministratoren, die eine Vielzahl an Funktionalitäten und Diensten auf Ihrem Server installieren. Den Aufwand für die regelmäßige Inspektion sollte man jedoch unter keinen Umständen unterschätzen.

Zusammenfassung: V-Server

Ständige Verfügbarkeit und Erreichbarkeit über das Internet
größtmögliche Freiheit in der Administration und bei der Nutzung der Dienste
Administratorfähigkeiten sind eine Grundvoraussetzung
Kontinuierliche Absicherung und Überwachung des Systems notwendig
hohe monatliche Kosten für wenig Speicherplatz


5. Backup in der Cloud (z.B. Dropbox)

Dropbox wurde 2007 von zwei Studenten aus San Franscico gegründet, um USB-Sticks und große E-Mailanhänge überflüssig zu machen. Seitdem hat sich Dropbox zum wohl bekanntesten Cloudspeicher (=public Cloud) entwickelt und wird von vielen Menschen für Ihr privates Datenbackup verwendet. Die Vorteile dieses Ansatzes liegen klar auf der Hand: Dropbox ist in wenigen Minuten installiert, bietet aktuell 2 Gigabyte Datenspeicher und ist bei privater Nutzung auch noch kostenlos. Sollte man mehr Speicherplatz benötigen, erhält man ein Terabyte für € 10 im Monat.

Wenn man mit 2 GB Datenmenge auskommt, ist Dropbox mit Sicherheit die bequemste und günstigste Möglichkeit, seine Daten zu schützen. Selbst der Preis für ein Terabyte an Daten ist so niedrig, dass man mehrere Jahre seine Daten bei Dropbox lagern kann, bevor man die Hardwarekosten für eine eigene Hardware-basierte Lösungen erreicht. Langfristig gesehen ist eine Miete natürlich teurer als der Besitz der eigenen Hardware, wobei man hier unter keinen Umständen die Stromkosten und den Preis für neue Festplatten in der Preisabwägung von anderen Produkten gegen Dropbox vergessen sollte.

Der größte Kritikpunkt von Dropbox liegt jedoch in der fehlenden Datenhoheit. Daten sind das Gold von morgen – Dieses Zitat des Wissenschaftlers Prof. Dr. Wolfgang E. Nagel – dem wissenschaftlichen Koordinator am Big Data-Kompetenzzentrum in Dresden/Leipzig trifft den Nagel auf den Kopf. Unsere Gesellschaft basiert zunehmend auf Informationen und wird unser Zusammenleben nachhaltig verändern. Private Informationen sind schützenswert und sollten nicht ohne sorgfältige Abwägung in fremde Hände gelegt werden.

Zusammenfassung: Dropbox

Ständige Verfügbarkeit und Erreichbarkeit über das Internet
weit verbreitet und einfach einzurichten
nur 2 Gigabyte kostenloser Speicher
Daten liegen nicht im eigenen Hoheitsbereich


6. Backup in der privaten Cloud (z.B. ionas-Server)

Der ionas-Server ist eine sogenannte private Cloud Lösung des Mainzer Startups ionas – Ihr Online Assistent. Eine private Cloud bietet den gleichen Funktionsumfang wie die Public Cloud Lösungen von Dropbox, Google, Apple und Co. ohne die Hoheit über die eigenen Daten zu verlieren. Dies wird dadurch erreicht, dass der Server in den eigenen vier Wänden installiert und selbst administriert wird. Das Besondere am ionas-Server ist die Tatsache, dass die komplette Einrichtung, die Administration und der Support per Fernwartung durch die ionas Hotline erledigt wird.

Somit ist der ionas-Server eine Mischung aus einem V-Server, einem NAS und Dropbox und vereint dabei die Vorteile sämtlicher Lösungen. Der ionas-Server bietet aufgrund seines Linux-Serversystems die Flexibilität eines V-Servers, die gleichen Funktionen wie ein professionelles NAS und ist bequemer als Dropbox, da man selbst nichts tun muss. Neben der Funktion als Backupserver bietet der ionas-Server noch eine Vielzahl anderer Funktionalitäten wie eine Termin- und Kontaktsynchronisation, ein verschlüsselte Backup in der Cloud oder weltweiten Zugriff auf das Heimnetzwerk über einen sicheren VPN-Kanal. Der ionas-Server ist in verschiedenen Varianten sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen erhältlich, die sich durch die Hardware-Plattform und den Funktionsumfang unterscheiden. Allen Varianten gemein ist die vollständige Einrichtung per Fernwartung durch die Erfinder. Die initiale Einrichtung durch die Experten dauert ungefähr eine Stunde und belohnt mit einer individuellen privaten Cloud über die der Besitzer die volle Kontrolle hat.

Zusammenfassung: ionas-Server

Ständige Verfügbarkeit und Erreichbarkeit über das Internet
vollständige Datenhoheit durch Hardware in den eigenen vier Wänden
großer Funktionsumfang
Einrichtung per Fernwartung und Support an 365 Tagen im Jahr
Keine monatlichen Kosten

Welches ist das beste Backup für Sie?

Das perfekte Backup für Jedermann bleibt leider ein Wunschtraum. Jede Person und jedes Unternehmen hat eigene Bedürfnisse an Sicherheit, Funktionsumfang, Standort, Preis und nötigen Administrationsaufwand. Wer nur wenige und keine kritischen Daten besitzt, kann mit den Bordmitteln von Windows ein Backup auf einer externen Festplatte erzeugen und so das Risiko des Datenverlusts zumindest reduzieren.

Wer wichtige Daten besitzt, sollte über eine räumliche Trennung nachdenken. Hier bietet sich Dropbox für kleine Datenmengen an, wenn man die eigenen Daten vor dem Upload in die Cloud verschlüsselt. Allen anderen empfehlen wir, einen Blick auf die ionas-Server zu werfen. ionas-Server bieten eine vollständige Backup- und Serverlösung für die Familie oder Arbeitsgruppe zum Festpreis.

Sind Sie noch unsicher? Rufen Sie uns an. Gerne helfen wir Ihnen bei der Entscheidung und beraten Sie an 365 Tagen im Jahr unter +49 (0)6131 3270777.

geschrieben von

Christoph Dyllick-Brenzinger

Christoph ist Gründer und Chefentwickler von datamate. Er ist ein absoluter Linux-Fan und hat schon früh seine Leidenschaft für Technik und Programmierung entdeckt. Seine langjährige Erfahrung als Unternehmensberater spürt man regelmäßig, wenn er nach optimalen Lösungen für die Kunden sucht. Wenn er nicht gerade den Tennisplatz unsicher macht oder bei Overwatch sein Liga-Ranking verbessert, verbringt Christoph seine Freizeit mit seiner Frau und seinen drei Kindern.