Persönliche Cloud – Netzwerkspeicher im Test der Stiftung Warentest

In der Februar Ausgabe der Zeitschrift test (Heft 02/2016) nahmen die Tester der Stiftung Warentest insgesamt 10 persönliche Cloud Speicher, sogenannte NAS-Systeme, unter die Lupe. Neben 5 Geräten mit nur einer Festplatte wurden auch Netzwerkspeicher der gleichen Hersteller mit 2 Festplatten getestet.

Bewertet wurde der Preis, die Handhabung, der Komfort, die Umwelteigenschaften und die Sicherheit. In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Ergebnisse zusammen.

Private Cloud vs. Public Cloud

Wer seine Daten auf seinen unterschiedlichen Geräten – Laptop, Desktop, Handy, Tablet – verfügbar haben oder mit anderen teilen möchte, der bedient sich nicht selten der Dienste von Dropbox, iCloud, Google Drive, oder Microsoft OneDrive. In Punkto Bequemlichkeit und Plattformunabhängigkeit sind deren Angebote kaum zu übertreffen. Nach der schnell ausgeführten Kontoeröffnung sind die Clouds auch schon einsetzbar. Außerdem haben die großen IT-Konzerne das Kostenargument auf Ihrer Seite: Alle bieten Sie ein kostenloses Basisangebot für Privatanwender, welches für viele völlig ausreicht.

Will man ein wenig mehr haben, dann verlangen die Cloud-Anbieter schnell happige Gebühren. Da kann der Umstieg von der public Cloud zur privaten Cloud durchaus lohnen. Bei der privaten Cloud betreibt man sein eigenes Mikro-Rechenzentrum in den eigenen vier Wänden. Ein weiterer Grund, den public Cloud Anbietern den Rücken zu kehren, ist der Sicherheitsaspekt. Die unverschlüsselte Speicherung von Daten auf irgendwelchen Unternehmensservern jenseits der eigenen Kontrolle sowie wiederkehrende Nachrichten über Hacker-Angriffe auf die Datenriesen machen vielen Nutzern Sorge. Auch wenn die Datenriesen mächtig in die Sicherheit ihrer Server investieren, absolute Sicherheit kann es nicht geben. Und aufgrund Ihrer Größe sind sie die ultimative Trophäe für jeden Hacker.

Die NAS Server für die persönliche Cloud versprechen endlosen Speicher und Unabhängigkeit von Dropbox und Co. zum Discountpreis. Für Preise ab €150 erhält man ein Terabyte Datenspeicher in der privaten Cloud. Grund genug für die Stiftung Warentest, sich die Geräte einmal genauer anzuschauen. Den Originalartikel zu dieser Zusammenfassung gibt es kostenpflichtig bei der Stiftung Warentest.

Testverfahren und Testfeld

Die Stiftung Warentest testete insgesamt 10 Geräte von bekannten Herstellern. Fünf NAS waren mit einer Festplatte ausgestattet (1-bay NAS), die anderen fünf mit zwei für den sogenannten Mirroring-Betrieb (2-bay NAS). Die getesteten Geräte stammen von den Großen der Branche. QNAP, Synology, Western Digital, Seagate und Buffalo traten mit jeweils zwei Geräten an.

In der Bewertung der Geräte spielte die Handhabung der NAS Systeme mit einem Gewicht von 40% für die Endnote die herausragende Rolle. Die Gerätenoten für Datensicherheit und technische Funktionen gingen mit 30% bzw. 20% in die Gesamtnote ein. Sich selbst treu bleibend bewertete die Stiftung Warentest auch bei diesem Test die Nachhaltigkeit der Geräte. Der Stromverbrauch und die Geräuschentwicklung machten 10% der Gerätebewertung aus.

Testergebnis: Synology und QNAP Testsieger, Buffalo weit abgeschlagen

Gleich mit beiden getesteten Geräten konnten sich die Marktführer Synology und QNAP die ersten Plätze unter den Cloudspeichern mit einer und zwei Festplatten sichern. Durch Bestnoten bei den technischen Funktionen konnten sich die QNAP-Geräte den ersten Platz bei den Netzwerkspeichern mit einer Festplatte und den zweiten Platz bei den Systemen mit zwei Festplatten sichern. Der mittlere Preis des „kleinen“ QNAP TS-112P ist €191, der durchschnittliche Händlerpreis des „großen“ QNAP TS-212P ist €375. Die Synology-Systeme punkteten bei den Testern durch die Einfachheit der Bedienung, die die gute Benutzeroberfläche sowie die einfache Inbetriebnahme hervorhoben. Unter den getesteten Geräten waren sie mit der Note 2,6 für die Handhabung die benutzerfreundlichsten Geräte im Testfeld.

Stiftung Warentest hat NAS Server getestet

Einen immer noch guten dritten Platz in der 1- und 2-bay Kategorie erzielte Western Digital mit den Geräten My Cloud und My Cloud Mirror (Gen2). Die Western Digital-NAS lagen in beiden Fällen nur knapp hinter den zweitplatzierten NAS.

Die Tester gar nicht überzeugen konnten die Geräte des Herstellers Buffalo. Beide getestete NAS erhielten nur die Note ‚Ausreichend‘ und waren damit das Schlusslicht beider Testkategorien. Grund dafür war die mangelnde Datensicherheit der Cloudspeicher, die zu einer starken Abwertung des Gesamtergebnisses führte (Note 4,7 für beide Geräte). Explizite Kritikpunkte der Tester: Beide Link Stations verlangen kein Passwort und die Transportverschlüsselung https muss ebenfalls durch den Nutzer aktiviert werden. Ein Geräte-Log, in dem Gerätezugriffe getrackt werden, gibt es ebenfalls nicht.

Kein Gerät überzeugt bei Handhabung

Beim wichtigsten Testkriterium Handhabung zeigten sich die Anbieter generell schwach. Selbst die benutzerfreundlichsten persönlichen Clouds von Synology bekamen für die Handhabung nicht das Testsiegel ‚Gut‘. Insbesondere die nicht zufriedenstellenden Anleitungen sowie die schwachen Hilfefunktionen aller Anbieter machten bessere Noten unmöglich. Die schwierige erstmalige Inbetriebnahme verhagelte QNAP und WD die Handhabungsnote. Bei Seagate und Buffalo erwies sich die Einrichtung des Fernzugriffs als sehr hakelig. Wer eine gute Nutzeroberfläche haben will, der sollte zu Synology und Seagate greifen. Nur die vier Geräte dieser beiden Hersteller bekamen von den Testern die Topnote ‚Sehr gut‘. Die QNAP-Geräte inklusive dem Testsieger bekamen nur ein ‚Befriedigend‘.

Datensicherheit Aufgabe des Anwenders

Die Herausforderung der Datensicherheit war den Testern bei vielen Geräten ebenfalls nur befriedigend gelöst. So beherrschen zwar alle Geräte die gängigen Technologien zum Verschlüsseln des Datenverkehrs, jedoch müssen diese Optionen bei den Geräten von Synology und Buffalo individuell durch den Nutzer aktiviert werden. Eine Notwendigkeit, die den meisten weniger technisch versierten Nutzern vermutlich nicht bewusst ist. Ebenfalls bemängelte die Stiftung Warentest die Passwortsicherheit. Für den Zugriff auf die Benutzeroberfläche der persönlichen Clouds ließen einige Geräte selbst schwache Passwörter zu. Bei den Cloudspeichern von Buffalo konnte man das Passwort sogar komplett weglassen. Sicher geht anders! Die Absicherung der Geräte „liegt in der Verantwortung des Nutzers“, fassen die Tester zusammen. Für Nutzer mit guten Computerkenntnissen sind diese Kritikpunkt von nur geringer Wichtigkeit. Da sich die Hersteller aber auch gerade an Neueinsteiger wenden, wäre es wünschenswert, wenn Sicherheitsmerkmale standardmäßig aktiviert wären, damit sie sich nicht unwissentlich Gefahren aussetzen.

Eingeschränkte Vielseitigkeit – keine Termin- & Kontaktsynchronisation

Ihre Aufgabe als Datenspeicher und –austauschplattform erledigen die Geräte gut bis sehr gut. Als vollwertige Alternativen zu den bekannten Cloud-Diensten können sie dort aber nicht Halt machen. Die Cloud-Angebote von Apple, Google und Android umfassen neben der Synchronisation von Dateien (englisch: file sharing) ebenfalls die Synchronisation von Computer, Laptop, Tablett und Handy. Auch hier hakt es bei den getesteten Geräten: „Adressbuch, E-Mail, Kalender: Diese Dinge lasen sich mit der persönlichen Cloud nicht so leicht automatisch synchronisieren.“ urteilten die Tester.

Persönliche Cloud per NAS: Alternative zu Cloud-Diensten mit Einschränkungen

Richtig eingerichtet und abgesichert sind die persönlichen Cloudspeicher eine prima Alternative zu Dropbox und Google Drive. Sie bieten viel Speicherplatz für wenig Geld und erlauben den Datenzugriff auf die eigenen Fotos, Videos und Dokumente von überall und zu jedem Zeitpunkt. Anders als bei den public Cloud-Diensten hat der Nutzer auch volle Hoheit über die eigenen Daten – er weiß wo die Daten liegen und kann die private Cloud notfalls abschalten oder vom Netz trennen. Ab knapp €150 gibt es 1-bay NAS mit 2TB Datenspeicher und einen reichen Funktionsumfang. Die teureren 2-bay-Geräte bieten dank RAID-Verbund guten Schutz gegen den Datentotalverlust bei Festplattendefekt, auch wenn diese aufgrund von Preisen jenseits €300 nur für solche Nutzer sind, denen Ihre Daten viel wert sind. Das große Problem ist und bleibt, dass die korrekte Einrichtung und Absicherung viele Laien überfordert. Die Geräte sind nicht wirklich hilfreich, hier zu helfen, wie der Test zeigt. Schlimmstenfalls wiegen sie die Nutzer in falscher Sicherheit. Die persönlichen Daten sind auf einem schlecht abgesicherten NAS deutlich weniger gut geschützt als bei einem public Cloud-Anbieter.

Die ionas-Server Home: Der persönliche Cloudspeicher für wirklich jedermann

Leider war das private Cloud-Produkt aus dem Haus ionas nicht beim Test dabei. Dabei hätte der ionas-Server Home es durchaus verdient gehabt, bei diesem Test dabei zu sein. Grund: Der ionas-Server setzt konsequent bei den Schwächen der getesteten Geräte an und bietet innovative Lösungen. Der Nutzer wird mit der Einrichtung und Absicherung nicht alleine gelassen. Der ionas-Server wird von den Online Assistenten von ionas kundenspezifisch eingerichtet und in Betrieb genommen. Dabei können offene Fragen beantwortet und auf kundenindividuelle Umstände Rücksicht genommen werden. Sollte sich die Einrichtung entgegen den blumigen Versprechen der Hersteller also doch als schwieriger erweisen, beim ionas-Server kommt der Expertensupport gleich mit.

Andere Wege geht ionas auch beim Thema Datensicherheit: Der Datenverkehr zwischen Clients und dem ionas-Server ist grundsätzlich verschlüsselt. Im Standard läuft der Datenverkehr über eine VPN-Verbindung, was die Daten nicht nur verschlüsselt sondern es auch erlaubt, den persönlichen Cloud-Server hinter dem Router zu verstecken und damit vor direkten Angriffen zu schützen. Ist ein direkter Zugang gewünscht, dann kann die Datenaustauschplattform des Miniservers auch wie Dropbox direkt über das Internet erreichbar gemacht werden. Der Kunde muss nicht wissen, wie er das macht. Er muss nur wissen, was er will. Den Rest macht das Team von ionas.

Damit nicht genug: Der ionas-Server bietet auch erweiterte Cloud-Funktionen. Mehr als nur eine reine Dateiaustauschplattform, synchronisiert er auch Termine und Kontakte. Dabei spielt es keine Rolle, ob er in einer Windows-, Mac- oder gemischten Umgebung arbeitet. Er vermittelt zuverlässig Kalender und Adressbücher zwischen Geräten auf Basis von Windows, MacOS, iOS, Linux und Android. Diese Plattformunabhängigkeit verschafft den Luxus uneingeschränkter Entscheidungsfreiheit beim Kauf des Rechners und Smartphones. Mit dem ionas-Server werden die Mauern um die Ökosysteme von Microsoft, Apple und Google zu Gartenzäunen. Weitere Features des ionas-Servers sind seine Multimedia-Fähigkeiten und der sichere Internetzugang per VPN. Reicht das noch nicht, können auf der offenen Plattform unzählige weitere Dienste installiert werden. Auch dabei hilft ionas – Ihr Online Assistent gerne.

Sie haben Fragen zur persönlichen Cloud von ionas, dem ionas-Server, oder generelle Fragen zu Netzwerkspeichern, dann freuen wir uns über Ihren Anruf! Bei ionas erhalten Sie zuverlässige Computerhilfe und IT-Support an 365 Tagen im Jahr.

geschrieben von

Christoph Dyllick-Brenzinger

Christoph ist Gründer und Chefentwickler von datamate. Er ist ein absoluter Linux-Fan und hat schon früh seine Leidenschaft für Technik und Programmierung entdeckt. Seine langjährige Erfahrung als Unternehmensberater spürt man regelmäßig, wenn er nach optimalen Lösungen für die Kunden sucht. Wenn er nicht gerade den Tennisplatz unsicher macht oder bei Overwatch sein Liga-Ranking verbessert, verbringt Christoph seine Freizeit mit seiner Frau und seinen drei Kindern.